Schach macht schlau!

Deutsche Meisterschaften WK G 2018

Deutsche Schulschachmeisterschaften - die Zweite

- Aufholjagd wurde nicht belohnt -

Zum zweiten Mal hintereinander nahmen die Kinder der Grundschule Lichtenhagen vom 06.05.-09.05.2018 an den Deutschen Schulschachmeisterschaften in der Wertungsgruppe Grundschule in Friedrichroda in Thüringen teil.

Neben den schachlichen und sportlichen Herausforderungen war es wieder ein tolles Erlebnis für alle mitgereisten Kinder, sich mit den jungen Schachspielerinnen und Schachspielern aus allen Teilen Deutschlands zu messen. Aus der Grundschule Lichtenhagen starteten im Hauptturnier und der Sonderwertung 1. und 2. Klasse Max Grundmann, Julian Joachim, Luca König und Finn Palmer. Im daneben finden stattfindenden Open spielten Jasmin Joachim, Matti Engel und Paula Grundmann.

Am ersten Tag wurden 5 Runden gespielt und hier leider bereits die ersten Punkte liegen gelassen. Teilweise wurde auf den Gegner gehört, der eine falsche Bewertung der Stellung vornahm und dadurch Punkte verschenkt, oftmals wurden allerdings individuelle Fehler im Spielaufbau gemacht, so wurde nicht gesehen, dass man Matt gesetzt werden konnte, es wurden sehr oft Figuren stehen gelassen oder man sah selbst einen entsprechenden Vorteil nicht. Trotzdem behauptete man sich sehr gut in der Sonderwertung und konnte gegen den späteren Deutschen Meister ein Unentschieden erringen. So waren am zweiten Tag noch alle Chancen gegeben auf einen Podestplatz zu klettern.

Leider lief es am zweiten Tag nicht besser als am ersten Tag und man holte lediglich 5 Punkte, womit der Kampf um den Titel in unerreichbare Ferne rückte, da am letzten Tag nur noch eine Runde zu spielen war. Die Konstellation sah so aus, dass man nur noch den 3. Platz erreichen konnte, wenn die davor liegende Mannschaft nicht mehr als einen halben Punkt holt. Alle Kinder strengten sich noch einmal an und absolvierten tatsächlich das beste Spiel gegen eine Mannschaft aus Bremerhaven mit ebenfalls Kindern der 1. und 2. Klasse und gewannen souverän 3:1, wobei die eine Niederlage kampflos an die gegnerische Mannschaft ging. Leider schaffte der direkte Konkurrent um den 3. Platz sodann einen ganzen Punkt, was bedeutete, dass diesem dann ein halber Punkt Vorsprung vor unseren Kindern für den 3. Platz reichte.

Etwas enttäuscht, am Ende dann allerdings doch zufrieden, konnte man sich wie im Vorjahr zu den besten Mannschaften in Deutschland im Bereich der 1. und 2. Klassen zählen und belegte erneut den 4. Platz in der Sonderwertung. Eine deutliche Steigerung gab es in der Gesamtwertung, wo man im letzten Jahr nur Drittletzter wurde, dieses Jahr wurde der 65. Platz von 78 Teams belegt. Hier muss man aber eben gerade sehen, dass unsere Kinder teilweise 2-3 Jahre jünger gewesen sind, als die Teams, die an der Spitze gekämpft haben. Von den Einzelspielern lieferte Finn Palmer am vierten Brett ein herausragendes Ergebnis, der insgesamt 5,5 Punkte aus insgesamt 8 Partien holte, und bei ein wenig mehr Aufmerksamkeit hätte das Ergebnis sogar noch besser sein können. Max spielte am ersten Brett sehr gute Partien, übersah dann allerdings oft auch einige Züge und Möglichkeiten des Gegners oder eigene Züge und verlor dadurch. Julian und Luca machten insgesamt bei den Partien zu viele Fehler und konnten daher ihre eigentliche Qualität im Turnier nur sehr selten zeigen.

Als Fazit kann man festhalten, dass bei durchaus mehr Konzentration und weniger Fehlern der engere Kampf um den Meistertitel drin gewesen wäre. Im Endeffekt waren es nur 2,5 Punkte auf den Erstplatzierten und 1,5 Punkte auf den Zweitplatzierten sowie 0,5 Punkte auf den Drittplatzierten, die unsere Kinder von einem Podestplatz trennten. Rückblickend auf die Landesmeisterschaft MV wurde auch der direkt qualifizierte Landesmeister in der Sonderklasse klar distanziert, er erreichte ein Drittel weniger Punkte als unsere Kinder.

Bei den drei Openspielern konnte vor allem Jasmin überzeugen. Sie stand nach 5 Runden ungeschlagen an der Spitze der Tabelle mit fast 60 Kindern. Leider erwischte sie einen rabenschwarzen zweiten Tag und verlor dort sämtliche Partien, obwohl sie auch in der 6. Runde sich einen großen Vorteil bereits herausgearbeitet hatte, dann allerdings ein zweizügiges Matt übersah. Der letzte Punkt am dritten Spieltag reichte dann nur noch für Platz 7, den Sie auch aufgrund der besten Buchholzwertung aller Open-Teilnehmer belegte. Bedenkt man aber auch hier, dass die Kinder aus ganz Deutschland aus den unterschiedlichen Schulschachbereichen kamen und sie auch mit zu den besten Mädchen im Open gehörte, war die Leistung sehr lobenswert. Auch Matti und Paula zeigten eine gute Leistung, kämpften, und platzierten sich im Mittelfeld des Turniers mit jeweils 5 bzw. 4 Punkten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es ein einzigartiges Erlebnis gewesen ist, wieder an dem perfekt organisierten Schachturnier teilzunehmen. Insgesamt 443 Kinder aus dem gesamten Bundesgebiet mit zahlreichen Betreuern und Eltern ließen die Veranstaltung zu einem tollen Event werden, bei dem allerdings nicht nur das Schachspiel auf dem Programm stand. So wurde zum Beispiel am Dienstag die Sommerrodelbahn am Inselberg von den Kindern ausgiebig genutzt und im Panoramacafé des Hotels dann am Abend noch ein Eisbecher gemeinsam genossen oder es ging zum gemeinsamen Bad in die Hotelschwimmhalle. Ein Dank gilt auch hier wieder den mitgereisten Eltern und auch Großeltern, die die Kinder unterstützten und mitfieberten.

Auch im nächsten Jahr wollen wir versuchen, uns wieder für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren, obwohl es dann sicherlich ein wenig schwerer wird. Unsere diesjährige Mannschaft wird sich dann außerhalb der Sonderwertung mit den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern messen müssen und unsere derzeitigen Erstklässler werden sich noch ein wenig steigern müssen, um das Niveau der derzeitigen Mannschaft zu erreichen.

Allen voran soll allerdings weiterhin der Spaß am Schach stehen, der auch in den nächsten Wochen in der SchachAG und bei einigen AG-internen Wettkämpfen Mittelpunkt sein wird.