Schach macht schlau!

Deutsche Schulschach Onlinemeisterschaft

DSOM versinkt im Technikchaos

-Kinder zeigen Ausdauer und Geduld-

DSOM  Teil 1

Eigentlich sollte man meinen, ist die Durchführung der DSOM (Deutsche Schulschach Online Meisterschaft) eine gute Idee und ein Weg in Richtung Fortschritt. 24 der besten Grundschulteams aus ganz Deutschland hatten hierfür gemeldet. Unter anderem auch unsere Schachschule und als amtierender Landesmeister sollte die Vertretung unseres Bundeslandes selbstverständlich sein.

Unsere Kinder haben mit den Turnieren auf dem Portal LiChess sehr gute Erfahrungen gemacht und oft viel Spaß gehabt, die Paarungen erfolgten schnell und die Turniere konnten einfach erstellt werden .

Anders leider bei den Deutschen Schulschach Onlinemeisterschaften. Hier wurde das Portal Chessbase genutzt und es ergaben sich eine Vielzahl von Problemen. Nicht nur, dass offensichtlich die Serverstruktur unausgereift war, es gab oftmals Verbindungsabbrüche, auch das Programm selbst schaffte es nicht mit der notwendigen Sicherheit und Stabilität die Partien ordnungsgemäß auszulosen. Nur mit viel menschlicher Hilfe und Geduld gelang es letztlich, die ersten drei Runden zu überstehen. Insgesamt waren hierfür über vier Stunden notwendig, statt eigentlich möglicher kürzerer Zeit gegenüber dem normalen offline-Schachspiel, eine nervenaufreibende Verlängerung. Dafür, dass im Vorfeld drei Testturniere durchgeführt worden sind, eine blamable Vorstellung. Hinzu kam, dass die Technik beim Spielleiter ausfiel und dann auf eine händische Auslosung umgestellt werden musste. Dieser konnte dafür allerdings sicherlich nichts. Umso mehr ist der Einsatz der beteiligten Personen wertzuschätzen.

Allerdings ist das Schachspiel dabei eher in den Hintergrund gerückt, die Konzentration der Kinder war natürlich hinüber und der eigentliche Zweck nämlich sich im Schachspiel zu messen, war nicht mehr gegeben.

Trotzdem schlugen sich unsere Kinder wie immer wacker und konnten ihren Setzplatz  (21) nach den ersten drei Runden um drei Plätze verbessern. Sie liegen nunmehr mit guten Anschlussmöglichkeiten an das Mittelfeld mit fünf Punkten aus drei Partien im unteren Drittel. Wir hoffen, dass es in  der nächsten Woche besser wird und insbesondere die restlichen vier Partien zeitnah absolviert werden können.

Am ersten Brett zeigte Max in der ersten Runde eine gute Partie, hatte sich zwei Mehrbauern erspielt und hätte die Partie eigentlich gewinnen müssen. Leider achtete er nicht darauf, dass sein Gegner mit seinem Bauern sehr schnell eine Dame erhalten konnte und verlor deshalb doch noch. Den einzigen halben Punkt in der ersten Runde holte Julian Joachim allerdings mit viel Glück. Im Nachteil stehend, bot ihm sein Gegner Remis am, welches er sofort annahm. Luca und Julian Tank machten einfache Fehler die zum Partieverlust führten.

In der zweiten Runde klappte dies besser und Julian Tank, Max und Ruben konnten souverän gewinnen. Lediglich Jette geriet in Nachteil und musste die Partie verloren geben.

Dies machte sie dafür in ihrer nächsten Partie sehr viel besser. Im Endspiel mit Dame und zwei Türmen fand sie einen so guten Zug heraus, dass der Gegner hiergegen nichts mehr machen konnte und in zwei Zügen Matt gesetzt wurde. Mit Glück holte Max einen halben Punkt, da sein Gegner, der Max stark überlegen war, Patt setzte, Julian Joachim war gegen seinen Gegner ebenfalls chancenlos, Finn hätte gewinnen können, übersah allerdings den Gewinnzug und verlor danach.

Weiter geht es dann am vorletzten Schultag.

DSOM Teil 2

Eine Woche später hofften wir, dass die nunmehr noch anstehenden 4 Runden vom Ergebnis her und technisch besser absolviert werden. Vorneweg, es wurde tatsächlich technisch etwas besser, so dass keine gravierenden Probleme auftraten, aber auch die Auslosung immer noch separat vorgenommen werden musste.

Dies hatte durchaus auch positive Auswirkungen auf die Ergebnisse unserer Grundschule, lediglich eine Runde musste verloren geben werden, allerdings wurde auch keine einzige Runde gewonnen. In den Runden 4-6 wurde jeweils eine Punkteteilung erreicht, unter anderem gegen die Grundschule aus Raesfeld und vor allem in der fünften Runde gegen die Grundschule vom Windmühlenweg in Hamburg, eine Grundschule die vor allem sehr viel im online Schachbereich unterwegs ist.

In der vorletzten Runde spielte man dann noch einmal Unentschieden gegen die evangelische Grundschule aus Frankfurt/Oder und musste dann eine knappe Niederlage mit 1,5 zu 2,5 in der letzten Runde gegen die Louis Fürnberg Grundschule aus Weimar hinnehmen.

Letztlich landeten wir mit 12,5 Punkten 6 Ränge über dem Setzplatz und kamen auf Platz 15.

Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass versucht wurde,  unserer Spielerin und unseren Spielern die gleiche Anzahl von Spielen zu ermöglichen, so dass nicht immer in bester Besetzung angetreten werden konnte, was dann allerdings auch zeigt, dass, wie in der Vergangenheit die Bandbreite und das Niveau insgesamt unserer Grundschule im Schulschach sehr gut ist.

Damit zählen wir im online Schach zu den besten 15 Grundschulen in Deutschland.

Das beste Einzelergebnis erzielte Ruben mit 3 Punkten aus 4 Spielen, eigentlich hätte er auch die andere, für ihn verloren gegebene Partie gewonnen, hier verlor er in besserer Stellung nur durch einen Programmfehler, was das bereits aufgeworfene Dilemma dieses Online-Turniers zeigt. Julian Joachim, Jette und Finn erzielten die Hälfte aller Punkte aus 4 Spielen,  Luca und Julian Tank blieben bei 1 Punkt und Max hatte es am ersten Brett sehr schwer und musste sich mit 1,5 Punkten aus 5 Partien begnügen.

Es bleibt zu hoffen, dass, sofern noch einmal ein solches Turnier organisiert wird, dies technisch besser angegangen wird und gegebenenfalls auch ein anderes Schachportal zu dessen Austragung beauftragt wird.